Die
Verfolgung |
Die Anfänge der Verfolgung |
Juden und Christen Die ersten Christen waren Juden, die an Jesus als den Messias glaubten, auf den das jüdische Volk gewartet hatte. Ihre Botschaft gründeten sie auf die alttestamentliche Prophetie und predigten sie den Juden in Palästina und anderen Teilen des römischen Reiches. Als die Christen im Zuge der Verfolgung nach dem Tod des Stephanus aus Jerusalem fliehen mussten, nahmen sie ihre Botschaft mit. Bald wurden aber auch erste Nicht-Juden Mitglieder der christlichen Gemeinden. Als sich der Apostel Petrus in Jaffa aufhielt, kam er zu der Einsicht, dass die christliche Botschaft an alle Menschen gerichtet war, nicht nur an die Juden. Daraufhin taufte er Kornelius, einen römischen Hauptmann (vgl. Apostelgeschichte 10). Als er davon in Jerusalem berichtete, stimmte die Gemeinde zu, Juden und Heiden aufzunehmen. Als Paulus und Barnabas von ihrer Missionsreise durch Kleinasien zurückkehrten, waren so viele Heiden Christen geworden, dass manche Judenchristen sich bedroht fühlten. Da das Christentum im Judentum wurzelte, waren sie der Meinung, auch Heidenchristen sollten das jüdische Gesetz halten. Um 49 n.Chr. wurde zur Erörterung des Problems eine Konferenz in Jerusalem abgehalten (vgl. Apostelgeschichte 15,1-21). Paulus setzte sich vehement dafür ein, nicht etwas von Heiden zu verlangen, was die Juden selbst als unmöglich erkannt hätten. Der Mensch könne Gott nicht finden, indem er das jüdische Gesetz halte, sondern nur, indem er sich Jesus Christus anvertraue. Man entschied, dass Heidenchristen nur auf bestimmte unreine Speisen verzichten und das Sittengesetz halten sollten. Von da an gab es keine Rassenschranken mehr in der Gemeinde.
Einige Jahre lang nahmen die Judenchristen
noch am Gottesdienst am Sabbat (Samstag) in der Synagoge teil und
versammelten sich zusätzlich am Sonntag, dem Tag der Auferstehung. Paulus
begann seine Mission oft in der Synagoge, wenn er in eine neue Stadt kam.
Die Christen lasen und zitierten das Alte Testament. Aber viele Juden hielten die Christen für Ketzer, die das Judentum bedrohten. Als Herodes der Erste Agrippa einigen jüdischen Führern einen Gefallen tun wollte, ließ er Jakobus töten und Petrus verhaften. Paulus wurde in mehreren Städten von Juden angegriffen, die von der großen Zahl Missionierter alarmiert waren. Die Römer behandelten die Christen als jüdische Sekte und griffen in Auseinandersetzungen nur ein, wenn die öffentliche Ordnung bedroht war. Erst als Nero im Jahre 64 n.Chr. die Christen für den Brand verantwortlich machte, der einen Großteil Roms zerstörte, kam an den Tag, dass eine neue Religion entstanden war. Im ersten Jüdischen Krieg (66-70 n.Chr.) flohen die Christen von Jerusalem nach Pella. Da sie sich weigerten, sich am Kampf gegen die Römer zu beteiligen, verachteten die Juden sie noch tiefer. Um 90 n.Chr. wurde ein neues Zentrum der jüdischen Lehre in Jamnia gegründet. Neue Regelungen verboten den Christen die Teilnahme am Synagogengottesdienst. Ja, sie wurden sogar in Gebeten verflucht. Judentum und Christentum hatten sich getrennt. aus: Yamauchi, Edwin: Die Welt der ersten Christen - Kultur, Religion und Politik im ersten Jahrhundert, 1990: S.32
|
Last modified Mai 01, 2007 by Thomas Bremer