Christenverfolgung |
Die Vorgeschichte |
Nach der Kreuzigung Jesu flohen die meisten seiner Jüngerinnen und Jünger aus Jerusalem. Bald kamen sie aber wieder dorthin zurück. Ihnen war Jesus erschienen. Das machte ihnen Mut, im Sinne Jesu miteinander zusammenzuleben. Wie es gewesen sein kann, zeigt das folgende erdachte Gespräch in einer jüdischen Familie.Was ist bei uns anders? Die jüdische Familie von Joel lebt seit vielen Jahren in Jerusalem. Vater Joel handelt mit Stoffen. Mutter Elisabeth kümmert sich um den Haushalt und den Acker. Joel und Elisabeth haben vier Kinder. Mirjam ist dreizehn Jahre alt, Jochanan ist zwölf. Sie haben noch zwei kleinere Geschwister, Martha, vier, und Rut, sieben. Vater Joel und sein Sohn Jochanan unterhalten sich nach dem Abendessen.
Jochanan: Vater, wir sind doch auch Juden. Wir
gehen in den Tempel und wir halten uns an die Tora [~ Weisung, sie steht
in den fünf Büchern Mose]. Was ist denn bei uns anders als bei den anderen
Juden?
Vater: Du hast ganz recht. Wir sind Juden. Was bei uns anders ist, hängt mit Jesus von Nazareth zusammen. Du weißt, dass er mit seinen Jüngern durch Galiläa gezogen ist und die neue Welt Gottes verkündigt und Menschen geheilt hat. Die Römer haben ihn gekreuzigt, weil sie ihn für einen gefährlichen Aufrührer hielten. Aber Gott hat ihn nicht im Stich gelassen. Seine Jünger haben ihn gesehen und überall weitergesagt: „Jesus ist auferstanden. Er ist der von Gott durch die Propheten angekündigte Messias." Jochanan: Es gibt aber viele, denen das nicht gefällt. Erst kürzlich sagte Jakobus, der Nachbarsbub, zu mir: „Ihr immer mit eurem Jesus." Das hat er bestimmt von seinem Vater. Vater: Ja, stell dir vor, vor kurzem hat der Hohe Rat [~ oberste jüdische Behörde] Petrus und Johannes zu sich holen lassen und ihnen vorgeworfen, dass sie immer von Jesus sprechen. Sie hatten Angst, dass es Unruhe unter den Juden gibt und die Römer vielleicht eingreifen. Aber unsere beiden Apostel Petrus und Johannes sagten: „Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, und der Auferstandene will, dass wir seine Boten sein sollen. Wir können gar nicht anders, als diesen Auftrag auszuführen, auch wenn ihr es uns verbietet. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Jochanan: Und was ist noch anders? Vater: Du hast vielleicht gehört, dass kürzlich einer aus unserer Gemeinde einen Acker verkauft und den Erlös der Gemeinde gespendet hat, damit alle genug zum Essen haben.
Vater: Erinnerst du dich an den Gottesdienst am letzten Sabbat? Da hat Johannes die Geschichte von der Speisung der 5000 erzählt; alle wurden satt. Jesus war es wichtig, dass alle genug zum Essen bekommen. Wenn wir füreinander sorgen, zeigen wir, dass wir zu Jesus gehören. Ganz ähnlich ist es mit dem Abendmahl. Jochanan: Ich habe gelernt, dass wir das Abendmahl als Erinnerung an das letzte gemeinsame Mahl Jesu mit seinen Jüngern feiern. Vater: Das ist richtig. Aber das Abendmahl erinnert uns auch daran, dass Jesus immer wieder mit Menschen gemeinsam gegessen und getrunken hat; alle waren eingeladen, auch solche, die andere nicht für würdig hielten. |
Last modified Mai 01, 2007 by Thomas Bremer